25.05.2021

Ein Zentrum für die Produktion und Entwicklung von Tierimpfstoffen in Angola soll Afrika unabhängiger von Importen machen

Die angolanische Regierung hat GAUFF Engineering im Konsortium mit NORÁFRICA mit der Planung und dem Bau eines Bio-Veterinär-Zentrums zur Herstellung und Entwicklung von Tierimpfstoffen in Huambo, Angola beauftragt. Dort soll eine große Bandbreite an verschiedenen Impfstoffen für Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe und Hühner hergestellt werden. Die Produktionskapazität wird weit über den lokalen Bedarf hinausreichen, sodass der größte Teil der Impfstoffe in andere afrikanische Länder exportiert werden kann.

Neben den Produktionsanlagen für die Impfstoff-Herstellung soll das Bio-Veterinär-Zentrum einen weitläufigen Bereich für Qualitätskontrolle und Anwendungstests, wie auch ein modernes Forschungs- und Entwicklungslabor umfassen. Es sollen Impfstoffe gegen Erreger entwickelt werden, die speziell in Afrika auftreten oder die unter afrikanischen Bedingungen so mutiert sind, dass die heute handelsüblichen Impfstoffe nicht oder nur unzureichend wirken. 

Auftraggeber dieses wegweisenden Projekts ist das angolanische Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei (MINAGRIP - Ministério da Agricultura e Pescas). Das Projekt ist Teil des vom Staatspräsidenten initiierten Programms zur Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft und genießt höchste Priorität im Rahmen des nationalen Entwicklungsplans. Das Bio-Veterinär-Zentrum soll dazu beitragen, Angola von Impfstoff-Importen unabhängiger zu machen und die lokale Landwirtschaft und Viehzucht nachhaltig zu entwickeln.

Bereits im März 2019 wurde GAUFF Engineering von der angolanischen Präsidialverwaltung aufgefordert, die Projektidee zu analysieren und einen Implementierungsvorschlag zu erarbeiten. Am 24.05.2021 erfolgte die Vertragsunterzeichnung zur Realisierung des Projekts mit einem Gesamtauftragsvolumen von 125,2 Mio. Euro. Der Projektstart ist noch für 2021 vorgesehen.
In Huambo, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im mittleren Südwesten Angolas, soll das Bio-Veterinär-Zentrum auf dem Gelände des staatlichen Veterinärinstitutes IIV (Instituto de Investigação Veterinária) errichtet werden. Auf dem Gelände ist auch ein Teil des Lehrstuhls für Veterinärmedizin der Landwirtschafts-Universität Huambo untergebracht, wodurch eine enge Verzahnung der Ausbildung mit der Praxis und der Forschung ermöglicht wird. Die Impfstoff-Produktion unterliegt strengsten internationalen Anforderungen und soll nach GMP (Good Manufacturing Practices) zertifiziert werden. 

GAUFF Engineering übernimmt in dem Projekt die Planungsleistung, die Qualitätsüberwachung, das Procurement und das Projektmanagement. Auch die Inbetriebnahme der gesamten Anlage, einschließlich erforderlicher Testläufe, Qualifizierung und Validierung, ist Teil der Leistungen von GAUFF Engineering.
Die Baumaßnahmen umfassen folgende Komponenten: 

  • Produktionsstätte für Impfstoffe
  • Forschungs- und Entwicklungslabor für die Impfstoffentwicklung, 
  • Gebäude für Qualitätskontrolle und Anwendungstests 
  • Lager für Rohstoffe und Fertigprodukte 
  • Integriertes Büro- und Verwaltungsgebäude 
  • Einrichtungen für autarke Energie- und Trinkwasserversorgung
  • Lagerhalle und Abfalldepot 
  • Wohn-Campus für Mitarbeiter und Forscher 

Hierfür werden von GAUFF Engineering zusätzlich die erforderlichen Ausrüstungen geliefert und eingerichtet. 
Die Bauleistungen im Projekt werden vom deutschen Konsortialpartner NORÁFRICA GmbH ausgeführt. Die angolanische Regierung verspricht sich von diesem Projekt nachhaltige Impulse für eine Verbesserung der Tierhaltung und damit einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit der Bevölkerung Angolas und anderer afrikanischer Länder. Die Erlöse aus dem Export der Impfstoffe sollen zudem zur Stabilisierung des angolanischen Staatshaushaltes beitragen.
 

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